Eine Woche nach dem Herzulltraschall stand wieder einen Kontrolltermin an, um unser Baby erneut zu vermessen. Hatte es sich seiner Entwicklungskurve zeitgerecht entwickelt? Beim letzten Termin vor drei Wochen war unser kleiner Bub auf etwas über 600 Gramm geschätzt worden. Nun hofften wir die 1 Kilo Hürde etappenweise in Angriff zu nehmen, rechneten aber lieber mit weniger Gewichtszunahme, um nicht wie beim letzten Mal wieder enttäuscht zu werden. Wie üblich vermaß eine Assistentin den Durchmesser des Kopfes (Biparietaler Durchmesser), Bauchumfang (Abdomenumfang) und die Länge des Oberschenkelknochens (Femurlänge). Ihre Kollegin tippte die Werte in ihr Computerprogramm und blickte auf die Entwicklungskurve. Unser Baby war wieder eindeutig gewachsen und hatte sich seiner Entwicklungskurve entsprechend weiterentwickelt. Nach der genauen Gewichtseinschätzung fragten wir diesmal nicht, da wir wussten wir bekämen gleich wieder einen Befund mit den genauen Maßen ausgehändigt...
"Das letzte Mal war ja ein Perikarderguss um das Herz Ihres Babys sichtbar", meinte die Assistentin noch zu uns. Wir wussten bereits vom Herzulltraschall vorige Woche, dass sich diese Wasseransammlung deutlich zurückgebildet hatte. "So eine geringe Wasseransammlung ist normal", meinte die Assistentin noch, bevor sie die Untersuchung beendete. Wir bekamen noch ein Ulltraschallbild unseres Babys ausgedruckt. Zwei Wochen hatten wir uns wegen der Wasseransammlung ums Herz unseres Babys verrückt gemacht, jetzt mussten wir uns wenigstens keine Sorgen mehr machen, dass mir deswegen eine frühzeitige Entbindung drohte.
Es würde nun noch ein Arzt kommen, der sich unser Baby auch noch einmal genauer im Ulltraschall anschauen möchte. Der Arzt war uns bereits bekannt, er hatte bei mir die Fruchtwasseruntersuchung im Dezember durchgeführt. Auch er schallte noch einmal unser Baby, betrachtete vor allem das Herz genauer und meinte dann man müsse den besten Zeitpunkt finden, an dem unser Baby auf die Welt kommen sollte. "Sie wissen, dass sie wohl einen Kaiserschnitt bekommen werden?", fragte er mich. "Ich dachte mir schon, dass das aufgrund des Herzfehlers unseres Babys sinnvoll sein wird", antwortete ich. Es gehe vor allem um die Planung und die Kontrollierbarkeit, meinte der Arzt. Es wäre wichtig, dass nach der Geburt unseres Babys die handelnden Personen und die optimalen Versorgungsmöglichkeiten sofort verfügbar wären. Ob ich denn dafür einen Termin mitgeteilt bekommen würde, fragte ich noch. "Ja, sie bekommen einen Termin, jedoch beim nächsten Kontrolltermin ist es noch nicht notwendig diesen zu fixieren". Wir bekommen noch einen Informationszettel über die Besichtigung der Geburtenstation und verlassen wieder das Spital. Das Erste was ich mache, als wir uns auf den Weg zum Auto machen ist, nach der aktuellen Gewichtseinschätzung auf dem neuen Befund zu suchen.
"924 Gramm!", sage ich zu meinem Freund. Das ist für uns eine super Nachricht. Bald hat unser Baby die für uns magische 1 Kilo Grenze geknackt. Für die Schwangerschaftswoche in der ich mich zu der Zeit befinde ist das Gewicht unseres Kleinen immer noch um 500-600g zu wenig, aber das zählt für uns nur zweitrangig. Für uns ist jedes Gramm, das unser Baby zunimmt von Bedeutung, und jeder Tag, den das Baby länger in meinem Bauch verbringt, ein Gewinn.
Die darauf folgende Woche verläuft ruhig, ich habe zu meiner Erleichterung einmal keinerlei Kontrolltermine. Am Montag, 6.3. habe ich meine 4. Mutter-Kind-Pass Untersuchung bei meiner Frauenärztin. Ich hatte den Frauenarzt in dieser Schwangerschaft bereits zum zweiten Mal gewechselt, da mir der letzte Arzt gesagt hatte, unser Baby sei ein "gesundes Mädchen". Mit meiner Frauenärztin war ich nun endlich zufrieden, da sie sehr einfühlsam mit mir und meiner Situation umging. Besonders gespannt war ich auf ihre Vermessungswerte unseres Babys. Ich wusste ja, dass durch eine gewisse Schwankungsbreite bei verschiedenen Geräten recht unterschiedliche Gewichtsberechnungen herauskommen könnten. Zweimal maß sie die Werte meines Babys nach, beide Male das gleiche Ergebnis: "Ihr Baby ist ca. 1370 Gramm schwer, Schwankungsbreite plus minus 200g!" Auch wenn wir am Freitag wieder einen Vermessungstermin im Spital haben, wo das Baby vermutlich auf weniger Gewicht geschätzt werden wird, beruhigt mich das Ergebnis meiner Frauenärztin ungemein. Unser Baby wächst! - Für uns gibt es momentan keine bessere Nachricht!
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